Tagesausflug in den Archäologischen Park Xanten

Nach (zu langer) Coronapause fand dieses Schuljahr auch die traditionelle Exkursion nach Xanten, in den APX statt. Wir danken dem Ehemaligenverein für die finanzielle Unterstützung.

„Am 25.04.23 haben die vier Lateinkurse der Jahrgänge 8 und 9 zusammen mit Frau Zekl, Frau Schmidt, Herrn Dr. Ritscher und Herrn Bangert (und zwei Oberstufenschülern, Malena Siebert und Jasper Menkel) einen Tagesausflug in den Archäologischen Park Xanten gemacht. Nach der dreieinhalbstündigen Busfahrt sind wir um 11:45 Uhr auf dem Gelände des APX angekommen. Dann haben wir in Gruppen verschiedene Führungen durch den Park gemacht. Angeboten wurden: APX allgemein, eine große Thermenführung, eine Führung durch die Handwerkshäuser und eine Führung durch die Ausgrabungen. In der Führung durch die Handwerkshäuser haben wir etwas über die Baumaterialien gelernt und den Aufbau eines Handwerkshauses. Danach folgte eine einstündige selbstständige Erkundung des Geländes. Um 13:30 Uhr wurden verschiedene Workshops angeboten: Fibeln biegen, Münzen gießen, Schreibtafeln fertigen, Namenstafeln herstellen oder Gemmen schneiden. Im Workshop mit den Fibeln haben wir aus Draht selbst eine antike Sicherheitsnadel hergestellt. Um 14:30 Uhr haben wir das Gelände selbstständig erkundet. Wir haben uns die Thermen, das Badehaus und das zum Park gehörende Museum angesehen. Um 15:15 Uhr sind wir wieder nach Bad Arolsen gefahren. Durch den Ausflug haben wir eine genauere Vorstellung der Lebensweise der Römer bekommen. Es war insgesamt ein interessanter Ausflug, der die richtige Mischung aus zuhören, selbermachen, Informationen und Wissen beinhaltet hat. Besonders gut hat uns das Museum gefallen, für das wir leider nur wenig Zeit hatten.“ (Pauline Wagner, Klasse 9)

Fibeln biegen auf der Xanten-Exkursion

„Wir haben gelernt, dass Fibeln eine Art „römischer Stecknadeln“ waren, die die Römer nutzten, um ihre Tuniken, die langen Gewänder, festzustecken. Dabei gab es verschiedene Typen von Nadeln: Omega-Fibeln, Fibeln mit Gelenk und Fibeln, die so ähnlich wie Haarspangen funktionierten, und weitere. Oft waren die Fibeln kunstvoll mit Fäden, Gold und Silber sowie Mustern verziert. Laut unserer Workshop-Leiterin wurden in Xanten über tausend Fibeln während den Ausgrabungen gefunden. Im Workshop haben wir die Art und Weise, wie die Omega-Fibeln funktionierten, erlernt und selbst ausprobiert und mit buntem Draht verziert. Dabei wickelt man ein Stück Draht an den Enden (siehe Skizze) mit einer Zange nach innen.

In der Folge wickelt man beliebigen bunten Draht entweder dicht oder mit Lücken um die Fibel herum. Dann biegt man den Draht auf einem Korken so, dass die aufgewickelten Enden nach außen zeigen. So entsteht der griechische Buchstabe Ω. Anschließend wird nun noch eine bewegliche Nadel angesteckt. Insgesamt fand ich den Workshop sehr interessant, hätte auch gern noch die anderen Möglichkeiten ausprobiert.“ (Clara Henke, Klasse 8)

„Die Führerin hat uns die Entstehung des Parks und die Lage von Xanten erklärt. Die Archäologen haben herausgefunden, wie viele Menschen in Xanten gelebt haben. Sie haben dazu die Plätze des Amphitheaters gezählt, anhand dieser Zahl konnten sie die Einwohnerzahl schätzen. Die ganze Stadt war über 70 Hektar groß, ca. 10.000 Menschen haben dort gelebt. Die Führerin hat uns auch erläutert, dass die Stadt in der Antike direkt am Rhein lag, welcher eine wichtige Handelsroute für die Römer war. Außerdem war sogar ein römischer Kaiser, Trajan, persönlich dort und regierte von dieser Stadt Xanten aus das Reich.“ (Mika Wicke, Klasse 8)

„Am Morgen des 25. April haben sich die Lateinkurse des achten und neunten Jahrgangs in der Schule versammelt und dann um ungefähr 08:00 Uhr in den Bus zu steigen und nach Xanten zu fahren. Als wir dann um kurz nach 12 etwas verspätet am APX angekommen waren, startete direkt eine Führung über Ausgrabungen. Dort wurde uns erklärt, welche Personen an einer Ausgrabung beteiligt sind und dass vor und während einer Grabung immer wieder alles genau dokumentiert wird, zum Beispiel mit Hilfe von Kameras und Zeichnungen. Vor der Grabung wird das Gebiet markiert und mit einem Gerät, das wie ein Röntgengerät ist, wird der Boden abgescannt. Das Gerät hat dann Magnetwellen in den Boden gesandt, und wenn die reflektiert wurden, war dort Gestein. Die Mauerreste findet man dort in 30 Zentimetern Tiefe. Das ist genau die Länge des Pflugs, der dort genutzt wurde, nachdem die Stadt von den Franken zerstört wurde. Andere Mauerreste über der Erde wurden von den Xantenern benutzt, um später nebenan ihre eigene Stadt erbauen zu können. Nachdem die Stelle für die Grabung ausgemessen. Wurde. Fängt dann ein Bagger an, die ersten 30 Zentimeter der Erde zu schaufeln. Danach wird mit Spaten gearbeitet und zum Schluss nur noch mit kleinen Kellen. Wenn andere Dinge gefunden werden, wie zum Beispiel Scherben von Vasen, Dachziegeln oder Schmuck, werden diese genau untersucht. Dadurch können Profis die Zeit oder auch den Wohlstand der Familie bestimmen. Als die Führung um 12:45 Uhr zu Ende war, hatten wir Zeit, uns auf dem Gelände in kleineren Gruppen noch einmal umzuschauen. Wir haben das Amphitheater erkundet und auch eine kurze Snackpause eingelegt. Um 13:30 Uhr hatten wir einen Workshop über Gemmen. Wir haben mit kleinen Buchen ein Symbol in unserer Wahl in die kleinen Glassteine eingraviert. Danach hatten wir noch einmal bis 15:15 Uhr Zeit, uns umzuschauen. Dort waren wir beim Hafentempel und haben uns auch die Herberge angeschaut. Anschließend haben wir uns bei den Bussen versammelt und sind bis 19:00 Uhr zurück nach Bad Arolsen gefahren. Ich kann nun sagen, dass ich einiges mehr darüber weiß und der Tag sehr informiert, informativ und spaßig war. Im Allgemeinen eine tolle Erfahrung. (Jule Diederich, Klasse 9)

„Anschließend haben wir noch kleine Aktivprogramme gemacht. Ich war in den Tabula ansata Programm, wo wir kleine Namensschilder gemacht haben. Ich finde die Idee von kleinen Aktivprogrammen in so einem großen Park gut und es hat mir Spaß gemacht, ein Namensschild zu gestalten.“ (Velari Gejer, Klasse 9)

„Insgesamt hat mir der Park sehr gut gefallen. Die Aufbauten haben sehr echt gewirkt und besonders der Tempel und das Amphitheater waren sehr anschaulich. In der Handwerkerhäuserführung, die meine Gruppe bekommen hatte, wurde einiges zum Aufbau und den verschiedenen Techniken erklärt. In dem Park sind Bautechniken wie Lehm oder Fachwerk eingesetzt worden, so dass man sich auch den Prozess in echt anschauen konnte. Lobenswert ist auch, dass sich echte Funde in einigen der Häuser befinden. In dem Haus, in dem ich gewesen bin, war auch der Grundriss des alten Hauses zu begutachten. Schade finde ich, dass die Führung nicht länger war. Ich hätte beispielsweise gerne eine weitere Führung über ein zusätzliches Thema gemacht. Der Park ist sehr gut ausgeschildert und es sind auch zahlreiche Schilder aufgestellt, auf denen man sich informieren konnte, was wiederum sehr positiv ist. Ich bin bei dem Workshop Gemmen gewesen. Dort musste man in einen Stein ein Negativ reinbohren. In der damaligen Zeit war das ein Schmuckstein, welcher mit kleinen Bildern und Figuren versehen wurde und dann als Abdruck für ein Siegel benutzt wurde. Oft waren diese Gemmen nur wenige Zentimeter groß.

Allgemein war der Ausflug ein tolles und abwechslungsreiches Erlebnis, bei dem man römische Geschichte auch mal in echt erleben konnte.“ (Soraya Thielemann, Klasse 9)

Inga Zekl

Nach oben scrollen