Zahlenkünstlerinnen und Amateurmathematiker: CRS erfolgreich bei Mathe-Wettbewerben

„Mathematik ist ein schweres und anspruchsvolles Fach“ lautet eine scheinbar weit verbreitete Aussage. Eine Aussage, die grundsätzlich nicht verkehrt ist, verbirgt doch aber das Unterrichtsfach Mathematik mehr als bloßes Ausrechnen von Rechentermwerten, Umstellen von Formeln, Abarbeiten von Kurvendiskussionen. Es fördert das logische Denkvermögen, lehrt, für Problemstellungen jeglicher Art Lösungsstrategien zu finden, die möglichst effektiv sind, und führt manchmal auch dazu, dass unübliche Lösungswege ausprobiert, neue Techniken und Theorien erarbeitet werden und bei der Suche nach dem richtigen Weg Fehler gemacht werden müssen, und dies alles im Rahmen gültiger und manchmal eng gesetzter Grenzen. Mathematik schult das Durchhaltevermögen bei schwierigen Problemen und bedeutet gleichzeitig ein hohes Maß an Konzentration. Junge Mathematiker arbeiten still und fokussiert und fallen durch Ihre außergewöhnlichen Leistungen im allgemeinen Schulalltag nicht sofort jedem ins Auge. Um so wichtiger ist es, dass es zum Beispiel in der Jahrgangsstufe 8 den Mathematik-Wettbewerb, kurz Hessentest genannt, gibt, der jedes Jahr aufs Neue die Zahlenkünstler und Amateurmathematiker der Schulen für einen Augenblick in das Rampenlicht stellt.

In diesem Jahr konnten drei Jugendliche unserer Schule durch ihre außergewöhnlichen Leistungen in diesem Mathematik-Wettbewerb auf sich aufmerksam machen. Lena Wetekam, Yusef Haj Naasan und Talat Aziz erzielten hervorragende Ergebnisse in der ersten Runde und qualifizierten sich somit automatisch für die Regionalrunde, die wie üblich Anfang März in Korbach stattfindet. Mit zweimal 46 von 50 und einmal 43 von 50 Punkten unterstrichen sie ihre Fähigkeiten, alle grundlegenden Bereiche der Schulmathematik nicht nur zu verstehen und zu kennen, sondern sie zu beherrschen. Die Schulleitung und die Fachschaft Mathematik gratulieren und wünschen auf dem Weg in die zweite Runde eine hohe Motivation und vielleicht auch den zündenden Gedanken sowie die passende Strategie bei der Bewältigung der Aufgaben der zweiten Runde!

Nun ist es so, dass diese kurzen Augenblicke der Aufmerksamkeit immer dann in Vergessenheit geraten, wenn nach diesen Erfolgen in Mathematik keine weitere Förderung erfolgt. In einem noch kleinen, nicht besonders lautstarken Rahmen gibt es seit eineinhalb Jahren die Mathematik-AG, die von zwei Lehrkräften der CRS geleitet wird. Es hat sich eine kleine Gruppe Amateurmathematiker gefunden, um sich mit Problemlösestrategien in der Zahlentheorie, Geometrie und höheren Analysis und Algebra zu beschäftigen. Dabei geht es vor allem darum, sehr begabte Schülerinnen und Schüler zu entdecken und weiter zu fördern. Durch Wettbewerbe wie den Känguru-Wettbewerb können auf zunächst anspruchsvoller, aber ansprechender Ebene die jungen Talente entdeckt werden. In der nächsten Stufe wird dann versucht, sie an die Mathematik-Olympiade heranzuführen, die jedes Jahr in vier Runden durchgeführt wird.

An dieser Mathematik-Olympiade nahmen in diesem Schuljahr 14 Schülerinnen und Schüler der CRS Bad Arsolen teil, von denen sich acht Kinder bzw. Jugendliche für die Regionalrunde qualifizierten. Während die erste Runde noch als Hausaufgabenrunde durchgeführt wird, findet die zweite Runde im Rahmen einer vierstündigen Klausur statt. Nur die besten 30 Kinder bzw. Jugendliche pro Jahrgangsstufe des gesamten Landes Hessen schaffen es dann in die Landesrunde, die in diesem Jahr in Gießen ausgetragen wurde. Besonders hervorheben möchten wir Janosch Heydel, Hanna Tum Suden, Hanna Brühne und Till Böhle, die nur knapp an der notwendigen Qualifikationspunktzahl für die Landesrunde vorbeigeschrammt sind. Alle Teilnehmer der zweiten Runde traten mit dem Gedanken „Dabei sein ist ein Gewinn“ an und machten deutlich, dass die Aufgaben sehr schwierig, aber auch teilweise machbar gewesen sind. Zum ersten Mal seit mehr als 8 Jahren wurde diese zweite Runde an der CRS ausgetragen. Es soll ein kleiner, wenn auch bescheidener Anfang sein, dem Fach Mathematik in seiner anspruchsvollen Faszination, in seinem Reiz, zu knobeln, den Zahlentrick zu entschlüsseln, den man kennengelernt hat, wieder seine Bedeutung zurück zu geben. Denn gerade diejenigen, die sich auf den Weg machen, die bevorstehende, zunächst undurchsichtige Aufgabe zu lösen, wissen genau: Nach der Lösung ist vor der Lösung. Wer einmal in den Bann gezogen wurde, kann nicht wieder aufhören.

An der diesjährigen Mathematik-Olympiade haben teilgenommen: Enna Pavlick-Kleckner (Klasse 09d); Marek Arend (Klasse 09d); Nele Brühne (Q2); Hanna Brühne (Klasse 06d); Hanna Tum Suden (Klasse 06d); Marie Süme (Klasse 09a); Valeria Caus (Klasse 09a); Melissa Boldt (Klasse 09a); Enya Beumann (Klasse 06C); Franka Hanebeck (Klasse 10a); Till Böhle (Klasse 06a); Timofej Zolotov (06d); Ben Heinemann (06e); Janosch Heydel (Klasse 05a)

Die Schulleitung und die Fachschaft Mathematik gratulieren allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die sich dieser Herausforderung gestellt haben!

Timm Knappe

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