Auf den Spuren der letzten jüdischen Mitbürger in Mengeringhausen – Wanderung der Geschichtswerkstatt und des Waldeckischen Geschichtsvereins

Am Sonntag, dem 02.06.2024, fand die angekündigte Wanderung in die Geschichte der Bezirksgruppe Bad Arolsen im WGV mit dem Thema „Auf den Spuren der letzten jüdischen Mitbürger in Mengeringhausen“ statt, die Schülerinnen und Schüler der Christian-Rauch-Schule entwickelt hatten. Erfreulicherweise nahmen fast 40 Personen teil. Der Kreis der Teilnehmer brachte sich sehr interessiert und engagiert in die vom Profilkurs der Jahrgangsstufe 11 gestaltete Führung ein.

Die von den Schülern vorgetragenen Ergebnisse zur Geschichte der einzelnen Familien wurden an den jeweiligen ehemaligen Wohnorten präsentiert und durch Bilder und Dokumente anschaulich vermittelt. Die vielfältigen Fragen, fachkundigen Berichte und interessanten Zeitzeugenaussagen der Zuhörer konnten dies noch sehr gut ergänzen.

Ihre Lehrerin, Frau Römer, hat sich spontan angeboten, die bei dem Rundgang nur mündlich vorgetragenen Beiträge der Teilnehmer in einer Folgeveranstaltung in der CRS noch diesen Monat mit schriftlich festzuhaltenden Zeitzeugeninterviews für die Nachwelt zu erhalten.

Alle Arbeitsergebnisse sollen dann bis zum Beginn der Sommerferien in den geplanten digitalen Rundgang aufgenommen und in die offiziell zugängliche Website: https://crs-geschichtswerkstatt.de integriert werden. Dort findet sich bereits u.a. der bisherige Beitrag aus dem Vorjahr zur Geschichte der ehemaligen jüdischen Mitbürger in Arolsen.

Der Vorsitzende der Bezirksgruppe Bad Arolsen, Erhard Kraft, bedankte sich bei allen Teilnehmern für diese sehr interessante und engagierte Mitarbeit, die einen weiteren wichtigen Beitrag geliefert hat, damit dieses Thema nicht vergessen wird. Dazu wurde während der Veranstaltung ein Frage besonders angesprochen: Wie konnte es dazu kommen, dass voll in das gesellschaftliche Leben integrierte und zum Teil hoch anerkannte jüdische Mitbürger innerhalb von nur wenigen Jahren von vielen Bürgern zunächst ausgegrenzt, dann diskriminiert, gemieden und vom NS-Regime später verfolgt und getötet wurden – nur wenigen gelang rechtzeitig die Flucht in das Ausland, zahlreiche wurden ermordet. So soll u.a. durch das Schülerprojekt, wie Tina Römer eingangs sagte, den ehemaligen Mitbürgern wenigstens im Gedenken ihr Platz in Mengeringhausen zurückgegeben werden.

Erhard Kraft, Waldeckischer Geschichtsverein

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