Eine Lektüre auch im Französischunterricht zu behandeln gehört zur Normalität, doch in kurzer Zeit drei unterschiedliche Romane zu lesen ist etwas Neues. Genau das war der Fall beim „Prix des lycéens“. In der Q1 und Q2 haben wir uns mit den Romanen „Le secret de Mona“, „Frère“ und „Willy“ auseinandergesetzt. Während das eine Buch sich relativ leicht lesen ließ, musste man sich beim anderen doch etwas mehr hineindenken. Doch genau das war total spannend! Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel man sich erschließen kann, ohne jedes einzelne Wort verstehen zu müssen. Wenn aus trockener Grammatik eine Geschichte wird, bei der man mitfühlen kann, dann macht Französisch erst richtig Spaß! Die drei Romane behandeln Themen wie die Pubertät, Probleme in der Familie, Auseinandersetzungen, Homosexualität, Armut und viele mehr.
Im Französischunterricht haben wir argumentiert, diskutiert und debattiert. Welches Buch von den dreien hat uns am besten gefallen? Diese Frage haben wir uns gestellt und versucht zu beantworten. Als die Entscheidung per Abstimmung gefallen ist, kam es zur nächsten Etappe: die Reise nach Frankfurt, um unsere Schule und unsere Entscheidung zu vertreten. Diesen Schritt habe ich mit der Unterstützung von Frau Hersen gewagt. Mit dem Zug ging es nach Frankfurt zur Freiherr-vom-Stein-Schule. Dort wurden wir herzlich begrüßt – natürlich auf Französisch. In der ersten Runde diskutierten wir mit anderen Vertreter*innen hessischer Schulen in Kleingruppen über die Stärken und Schwächen bestimmter Romane. Es war wirklich eine sehr angenehme und freundliche Runde. Hier ging es nicht um Konkurrenz, sondern um ein Miteinander. Die nächste Runde fand auf der Bühne statt. Aus jeder Kleingruppe wurde ein weiterer bzw. eine weitere Vertreterin ausgewählt, um schließlich an der Podiumsdiskussion teilzunehmen. Hier ging es letztendlich darum, einen Gewinner für das Land Hessen zu wählen, der einen Roman im nächsten Entscheid repräsentieren wird. Die Diskussion war äußerst lebendig und spannend!
Die Französischkenntnisse mancher Schüler*innen waren wirklich grandios. Aber auch inhaltlich kamen gute Argumente auf und somit wurde eine Siegerin geehrt. Das Buch „Le Secret de Mona“ gewann die Runde. Information am Rande: auch unser Kurs hatte für dieses Buch gestimmt.
Insgesamt war es eine tolle Erfahrung. Ich bin zu Wort gekommen, durfte mitreden und meinen Standpunkt äußern. Nervosität gehört natürlich dazu, aber am Ende des Tages ist man froh sich getraut zu haben. An solchen Aktionen wächst man persönlich und die Sprachkenntnisse verbessern sich ganz automatisch.
Ksenia Dyck