POL&IS 2025 – Planspiel für die Q3

Auch in diesem Jahr fand in der Projektwoche wieder die POL&IS-Fahrt für den PoWi-Leistungskurs und freiwillige Schüler der PoWi-Grundkurse der Jahrgangsstufe 13 statt.
Aber was heißt POL&IS überhaupt? Die Abkürzung steht für „Politik und Internationale Sicherheit“ und es handelt sich dabei um ein interaktives Planspiel, das über mehrere Tage durchgeführt und von Jugendoffizieren der Bundeswehr geleitet wird. Einfachheitshalber wird die Welt dafür in verschiedene Regionen eingeteilt. In unserem Fall waren es neun. Obwohl eigentlich derselbe Leitsatz wie in Las Vegas gilt („Was in POL&IS passiert, bleibt in POL&IS“), möchten wir euch doch ein wenig darüber berichten.
Am 20. Oktober 2025 fuhren wir morgens mit Frau Lücking und Frau Schreiber nach Waldeck in die Jugendherberge am Edersee. Dort trafen wir Schüler der Blista-Schule aus Marburg, mit denen wir die Simulation gemeinsam durchführten. Die Besonderheit hierbei bestand darin, dass die meisten dieser Schüler eine Sehbehinderung hatten, wodurch wir auf unserer Fahrt nicht nur viel über Politik und Wirtschaften, sondern auch über Zusammenarbeit sowie den Umgang mit dieser Beeinträchtigung lernen konnten und neue Kontakte knüpften.
Nach der Ankunft wurden erst einmal die Zimmer bezogen, danach folgte die Vorstellung der drei Jugendoffiziere Kurt, Henrik und Christopher, die uns die nächsten drei Tage begleiten würden. Außerdem zeigte man uns unsere Arbeitsplätze für den Aufenthalt: den Hauptraum, den Kartenraum und den Wirtschaftsraum. Dann ging es los. Alle, die sich nicht zuvor für die Weltpresse, die UN-Generalsekretäre, die Weltbank oder die NGOs entschieden hatten, wurden einer Region zugelost und bekleideten dann eines der folgenden Ämter: Regierungschef, Umweltminister, Wirtschaftsminister und Staatsminister. Die Arbeit konnte beginnen.
Während der Simulation durchliefen wir mehrere sogenannte POL&IS-Jahre, die jedes Mal mit neuen Nachrichten und damit auch neuen Herausforderungen für die einzelnen Regionen begannen. Diese Probleme wie Epidemien, Terroranschläge, Drogenschmuggel, Umweltkatastrophen und viele weitere Konflikte galt es zu lösen. Dabei achteten vor allem die NGOs und die Umweltminister darauf, dass Nachhaltigkeit und die Umwelt nicht zu kurz kamen. Die Weltbank behielt die Finanzen im Blick, die UN-Generalsekretäre versuchten, viel zwischen Konfliktparteien zu vermitteln und die Presse hielt alle mit teils provokanten Storys und Beiträgen auf Instagram auf dem Laufenden.
Nach jedem Jahr mussten die Regionen politische und Umweltprogramme abgeben, die von Kurt, Henrik und Christopher beurteilt wurden. Schnell lernten wir hier, worauf zu achten war, denn die Offiziere wollten sehr konkrete Pläne für die Umsetzung der Ideen vorliegen haben. Auch im realen Leben kann schließlich viel geredet werden, ohne dass wirkliche Taten folgen. Jedes Jahr wurde dann durch die Vollversammlung abgeschlossen, die fast jeden von uns einmal in den Genuss brachte, eine kurze Rede im Plenum zu halten.
Dann konnte mit neuen Nachrichten ins nächste Jahr gestartet werden. Insgesamt durchliefen wir von Montag bis Mittwoch drei POL&IS-Jahre und konnten größere Katastrophen wie Atomkriege verhindern, auch wenn nicht immer alles friedlich ablief und verschiedene Waffen auf der Karte gesetzt wurden. Verhandlungen und Kompromisse waren während der gesamten Zeit zentrale Bestandteile und so hatte das Planspiel mit Sicherheit für jeden von uns auch einen nachhaltigen Mehrwert.
Obwohl wir von morgens bis abends arbeiteten – natürlich mit Pausen – hörten die Gespräche oft auch nach der offiziellen Arbeitszeit nicht auf. Vielen merkte man an, dass man die Rollen gar nicht richtig ablegen konnte und wollte.
Die Abende verbrachten wir größtenteils auch zusammen, spielten Werwolf und andere Spiele, schauten Champions League und tranken gemütlich ein paar Bierchen. Auch die Lehrkräfte und unsere Jugendoffiziere gesellten sich gerne dazu. Am Mittwoch Nachmittag ging es dann zurück.
Zusammenfassend können wir sagen, dass auch die Freiwilligen unter uns froh waren, mitgefahren zu sein, weil wir wirklich eine schöne Zeit hatten.
Wir erhielten nicht nur politische und wirtschaftliche Bildung, sondern bauten auch weitere Fähigkeiten wie Kompromissbereitschaft, kompetentes Diskutieren und
lösungsorientiertes Handeln aus. Trotzdem hatten wir vor allem auch eines: Jede Menge Spaß.
Daher können wir zukünftigen Jahrgängen nur empfehlen, diese Chance zu nutzen und ebenfalls mit auf POL&IS-Fahrt zu gehen.

Henrike Wölker

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