POL&IS 2024 – Simulation von Politik und internationaler Sicherheit

Wir, die Schülerinnen du Schüler des Leistungskurses Politik und Wirtschaft sowie die letzten „Überlebenden“ der PoWi-GKs aus der Q3, sind vom 28.10.24 bis zum 31.10.24 nach Wiesbaden gefahren, um hier die POL&IS-Simulation durchzuführen. Dabei handelt es sich um ein interaktives Planspiel, welches sicherheitspolitische Zusammenhänge vereinfacht darstellt und von den Jugendoffizieren der Bundeswehr durchgeführt wird. Es geht darum, internationale Politik zu erleben und besser zu verstehen. Die Teilnehmenden setzen sich in diesem Rahmen mit Themen wie Ressourcenknappheit, Terrorismus, Menschenrechten und Umweltschutz auseinander.

In Wiesbaden angekommen, ging die Simulation am Montagvormittag direkt los.

Jedem Schüler wurde eine Rolle und eine jeweilige Region zugelost, welche wir für die nächsten Tage verkörpern sollten. Es gab pro Region einen Regierungschef, einen Staatsminister, einen Wirtschaftsminister sowie einen Umweltminister und jeder von uns hat versucht, in seiner Region für politische Stabilität und Wohlstand zu sorgen. Zu unseren Aufgaben gehörte es, Formulare auszufüllen, um den Haushalt der Regionen zu kalkulieren, Verträge abzuschließen und Verhandlungen zu führen. Es wurden auch individuelle Reden über die zu verzeichnenden Erfolge der jeweiligen Jahre von uns verfasst und vor unserer kleinen Weltgemeinschaft abgehalten.

Wir konnten in den drei Tagen hier insgesamt drei POL&IS-Jahre absolvieren. Dabei wurden uns tiefe und realistische Einblicke in die Politik gegeben. Vor allem die Verflechtungen und wechselseitigen Auswirkungen von Wirtschaft, Umwelt und Sicherheit, sowie die Notwendigkeit von Handel und Kooperation wurden deutlich.

Die Simulation erfolgte in Zusammenarbeit mit der Carl-Strehl-Schule, welche ein Teil von der BLISTA ist. Auf diesem Gymnasium können sowohl Sehende als auch Sehbehinderte und Blinde ihr Abitur absolvieren. Hierbei ist das Abitur gleichwertig mit unserem, jedoch mit der Ausnahme, dass naturwissenschaftliche Fächer wie Mathe wegfallen und es zusätzliche Fächer wie IKT (Informations- und Kommunikationstechnologie) gibt. Die Zusammenarbeit mit diesen Schülern war für uns sehr spannend. Während einige von ihnen die Materialien nur vergrößert oder mit einem höheren Zeitaufwand als wir durchlesen konnten, wurden anderen individuelle Fördermittel wie technische Hilfsmittel zur Verfügung gestellt. Wir haben in Gruppen von drei bis vier Leuten zusammengearbeitet, was auch den Klassengrößen der Carl-Strehl-Schule ähnelt, da hier nur fünf bis sechs Schüler in einer Klasse sind.

Diese Fördermittel und die Gruppendynamik machten es möglich, dass jede Gruppe ihre Region führen konnte und natürlich auch individuelle Erfolge (und Misserfolge) verzeichnen konnte.

Das Programm „POL&IS“ band uns zwar an Formulare, Abläufe und vorhandene Richtlinien, jedoch waren wir in unseren Entscheidungen und der Gestaltung unserer Politik frei und konnten die Richtung, in die wir unsere Region lenken wollten, selbst bestimmen. Schnell wurde klar, dass jede Handlung entsprechende Folgen nach sich zieht.

Das hat natürlich auch zu starken Machtgefällen und einigen Eskalationen geführt. Die ausgesprochenen atomaren Drohungen wurden zum Glück nicht in die Tat umgesetzt.

Schlussendlich lässt sich festhalten: Wir hatten gemeinsam viel Spaß und uns wurden neue Kompetenzen sowie ein Bewusstsein für internationale Abhängigkeiten und Zusammenhänge vermittelt.

Neben strategischem Denken und der Bewältigung immer neu auftretender Konflikte und Krisen waren aber auch Teamfähigkeit und Kommunikation gefragt, da wir uns mit unseren jeweiligen Regierungsmitgliedern absprechen mussten, um gemeinsame politische Ziele zu verfolgen. Jeder hatte also Eigenverantwortung in seinem Fachgebiet und musste sich einbringen. Erfolgreich in ihren Vorhaben waren vor allem die Regionen, in denen die Regierungsmitglieder einen gemeinsamen Konsens bilden konnten.

Unsere Diskussionen und Gespräche fanden ihr Ende nicht mit der Unterbrechung der Simulation: Sowohl auf der Busfahrt als auch in der Jugendherberge gab es aufgeheizte Debatten über den weiteren Verlauf der Simulation. Egal ob beim Kartenspielen oder Abendessen, alle waren noch voll in ihren Rollen.

Am letzten Tag unserer Kursfahrt durften wir den hessischen Landtag besuchen, um auch hier wieder tiefere und realistische Einblicke in die Politik und den Ort, wo sie gelebt wird, zu erhalten.

Abschließend lässt sich sagen, dass diese vier Tage eine lehrreiche und interessante Erfahrung waren, welche sich sicherlich auch für die folgenden Klassen noch sehr lohnen wird, um die eigene Komfortzone zu verlassen und in neue Rollen mit viel Verantwortung zu schlüpfen. Für die freundliche und hilfsbereite Leitung der Simulation möchten wir uns ganz herzlich bei den Jugendoffizieren der Bundeswehr bedanken. Ebenso gilt unser Dank dem Förderverein der CRS für die finanzielle Unterstützung der Fahrt und unseren Lehrern für die Organisation.

Mia Kopas, Anita Zaloga, Carla Böttrich

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