Am 03.04.2025 unternahm der 7. Jahrgang unserer Schule eine Exkursion nach Kassel. Dort besuchten die Schülerinnen und Schüler zunächst das Museum für Sepulkralkultur und anschließend eine große Moschee. Die Exkursion bot vielfältige Einblicke in historische, kulturelle und religiöse Vorstellungen rund um das Thema Tod sowie in den gelebten muslimischen Glauben.
Museum für Sepulkralkultur – Umgang mit dem Tod im Wandel der Zeit
Im Museum setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit verschiedenen Bestattungsformen, religiösen Riten und dem gesellschaftlichen Umgang mit dem Tod auseinander.
- Totentänze – Darstellungen zwischen Ehre und Gleichheit
Obwohl es keine spezifischen Totentänze im engeren Sinne gab, wurden verschiedene Figuren und Bilder gezeigt, die diese Idee verkörpern. So tanzten beispielsweise Figuren mit dem Tod, wobei die Art des Todes von der gesellschaftlichen Stellung der Person abhing: Bauern wurden mit einem einfachen Tod dargestellt, während der Papst als bester Mensch gefeiert wurde. Die Darstellungen verdeutlichten die unterschiedlichen Vorstellungen von Wert und Würde im Sterben – obwohl der Tod letztlich alle Menschen gleichermaßen betrifft.
- Bestattungsrituale – Von Hexenangst bis Staatsbegräbnis
Im nächsten Raum erfuhren die Schülerinnen und Schüler unter anderem, dass einfache Menschen früher in Särgen beerdigt und teilweise mit Gegenständen aus dem Alltag bestattet wurden. Staatsbegräbnisse hingegen waren mit aufwändigen Zeremonien und kostbaren Särgen verbunden. Auch die Thanatopraxie (eine spezielle Aufbereitung Verstorbener) sowie Staatsbegräbnisse für bedeutende Persönlichkeiten wurden thematisiert.
- Friedhofskultur im Wandel der Zeit
- Um 1000 n. Chr.: Menschen wurden auf Kirchhöfen beerdigt. Nach etwa 15 Jahren wurden die Gebeine ausgegraben und in separaten Knochenkammern gesammelt.
- Heute: In Deutschland ist eine Grabstelle meist nur für eine begrenzte Zeit verfügbar – danach wird sie eingeebnet.
- Andere Religionen: Im Islam zum Beispiel ist das Grab für die Ewigkeit gedacht. Die Verstorbenen werden in Tücher gewickelt und das Grab wird in Richtung Mekka ausgerichtet.
- Besuch einer großen Moschee
Nach dem Museumsbesuch wurde die Gruppe in einer großen Moschee in Kassel freundlich empfangen. Im beeindruckenden Gebetssaal erhielten die Schülerinnen und Schüler eine Führung und erfuhren viel über den Alltag und die Glaubenspraxis von Muslimen. Themen waren unter anderem die fünf Säulen des Islam und die wichtigsten Elemente einer Moschee.
- Fazit
Die Exkursion war ein lehrreicher und eindrucksvoller Tag, der nicht nur Wissen vermittelte, sondern auch das Verständnis für andere Kulturen und Religionen förderte. Besonders der direkte Kontakt mit einem gelebten Glauben sowie der Einblick in den historischen Umgang mit dem Tod waren prägend.
Ole Roschanski & Dean Knippschild
