Das Erinnern nimmt im jüdischen Glauben einen zentralen Platz ein. Es ist nicht nur ein Akt des Gedenkens, sondern ein religiöses und ethisches Gebot: „Zachor“ – „Gedenke!“ Im Erinnern liegt Erlösung.
Friedhöfe spielen dabei eine besondere Rolle. Sie sind heilige Orte, an denen die Würde der Verstorbenen bewahrt und das kollektive Gedächtnis lebendig gehalten wird. Im Judentum gilt ein Friedhof als „Haus des Lebens“ – ein Ort der Ruhe, aber auch der Hoffnung auf die Auferstehung, die von hier aus erfolgen soll.
Angeregt durch eine Idee von Michael Winkelmann haben wir mit den Religions- und Ethikkursen der Jahrgangsstufe 10 der CRS einen digitalen Rundgang auf dem jüdischen Friedhof erarbeitet.
Wie die Schülerinnen und Schüler, die den Ort als jüdische Begräbnis- und Erinnerungsstätte, aber auch als Zeugnis der Vertreibung und Vernichtung des jüdischen Lebens in unserer Stadt in der NS-Zeit erforschen, sollen auch die Besucherinnen und Besucher in Zukunft diese Möglichkeit haben.
Die Grabstätten und die Biographien der Menschen, derer dort gedacht wird, wurden jeweils auf der Grundlage der Forschungen von Michael Winkelmann, Erhard Kraft und Lagis Hessen von den Schülerinnen und Schülern genauer untersucht und für den Rundgang aufbereitet.
Unser Projekt ist offen. Wir sind dankbar für weitere Mitarbeit, Recherche zu den Personen und Informationen. Weitere Informationen zum Projekt gibt es hier: Jüdischer Friedhof Arolsen – Geschichtswerkstatt
Zurzeit kann im digitalen Rundgang nur die Testnummer 34 abgerufen werden. Die Fertigstellung des Rundgangs ist für Mitte Juni 2025 geplant.
Die WLZ berichtete am 19.5.25 über das Projekt:

Tina Römer